Ärger im Job: 7 Dinge, die du dir nicht gefallen lassen musst

Jeder von uns hat Tage, an denen die Motivation im Job fehlt. Doch oft vergessen wir uns selbst zu fragen, woran das eigentlich liegt. Wir werden blind für Dinge, die uns unterbewusst am Arbeitsplatz belasten und unzufrieden machen. Oft wird die eigene Unzufriedenheit und der Ärger im Job einfach verdrängt, doch der Frust wächst. Welche Dinge du dir in deinem Job nicht gefallen lassen solltest und wie du dich wehren kannst, haben wir dir hier zusammengefasst:

Diese Dinge solltest du nicht einfach so akzeptieren:

Offensichtliche Ausnutzung

Deine Arbeitszeit wird immer wieder überschritten und du machst Überstunden am laufenden Band. Für deine harte Arbeit siehst du aber keinen Cent. Von einer Ausgleichszeit hast du auch noch nichts gehört und freie Tage sind bei dir ein Fremdwort. Je länger du dich in dieser Situation befindest, desto höher wird deine Unzufriedenheit und dein Ärger ist kaum noch zu unterdrücken.

Was du tun kannst: Sage auch mal nein! Wenn du merkst, dass dein Zeitplan schon gut gefüllt ist, mache klar, dass dein Zeitplan schon gut gefüllt ist. Erkläre, dass andere Aufgaben sonst liegen bleiben. Trau dich ruhig auch mal deine Kollegen zu fragen, ob sie noch Freiraum für eine neue Aufgabe haben.

Mobbing am Arbeitsplatz

In manchen Unternehmen werden gezielt Gerüchte gestreut, einzelne Mitarbeiter wiederholt erniedrigt oder unter Druck gesetzt. Beleidigungen oder persönliche Angriffe solltest du dir auf keinen Fall gefallen lassen. Egal, ob dein Chef dir sagt, wie schlecht du deine Arbeit machst oder du dich ärgerst, weil Kollegen hinter deinem Rücken über dich reden. Auch ständige Überwachung und Fragen zu privaten Angelegenheiten musst du nicht einfach so hinnehmen.

Was du tun kannst: Wenn es sich um Streitereien in deinem Team handelt, versuche das offene Gespräch zu suchen. Erkläre deinen Kollegen mit klaren Worten wie du dich fühlst. Wenn du das nicht möchtest, ist dein Chef ein guter Ansprechpartner, sofern er bei diesem Problem nicht involviert ist. Vielleicht gibt es bei dir im Unternehmen aber auch einen Coach oder sogar Psychologen an den du dich wenden kannst. Wenn gar nichts hilft, solltest du dir Gedanken über einen Jobwechsel machen, denn dauerhaft wird deine Gesundheit unter dem Mobbing leiden. Auch wenn es sich für dich erstmal wie eine Niederlage anfühlt, wird das auf Dauer die beste Lösung sein.

Keine Wertschätzung

Positive Rückmeldungen und Feedback zu deinen Leistungen sind wichtig. Bleiben die jedoch dauerhaft aus und die Kritik an deinen Leistungen überwiegt, führt das dauerhaft zu Unzufriedenheit oder sogar Selbstzweifeln. Wenn du jeden Tag motiviert bei der Arbeit bist und dich bemühst deine Aufgaben bestmöglich zu leisten, ist es niederschmetternd, wenn dein Engagement nicht wertgeschätzt wird. Oft werden gute Leistungen aber auch einfach als selbstverständlich gesehen oder im Zeitdruck total vergessen.

Was du tun kannst: Du solltest dir Gedanken darüber machen, ob es sich wirklich lohnt so viel Energie in deine Leistungen zu stecken, wenn diese nicht gewürdigt werden. Frage einfach auch mal nach Feedback, wenn du der Meinung bist, dass eine positive Rückmeldung dir jetzt gut tun würde.

Störungen am Arbeitsplatz

Alle deine Kollegen haben sich neben deinem Schreibtisch versammelt haben, um sich über die neuesten Lästereien auszutauschen. Jemand ruft noch schnell seinen Onkel an und gratuliert ihn lautstark am Telefon. Schön und gut, wenn die Stimmung im Team auf dem Höhepunkt ist, doch du kannst dich dadurch gar nicht mehr konzentrieren. Irgendwann fängt deine Konzentration an nachzulassen und du musst dich anstrengen, die Geräusche um dich herum auszublenden. Du wirst schneller müde, bekommst vielleicht sogar Kopfschmerzen und deine Aufgaben können nicht vollständig bearbeitet werden.

Was du tun kannst: Sprich in einer Teambesprechung die Situation an. Dadurch bist du nicht automatisch eine Spaßbremse, denn es ist auf keinen Fall verwerflich, dass du konzentriert arbeiten möchtest. Deine Kollegen werden bestimmt Verständnis zeigen, wenn du ihnen erklärst, dass du für manche Aufgaben völlige Ruhe brauchst. Letztendlich bist du derjenige, der nachmittags länger bleiben muss, wenn deine Aufgaben nicht rechtzeitig erledigt werden.

Plaudertaschen

Voller Konzentration, mitten in einem wichtigen Projekt kommt ein Kollege zu dir und du weißt genau: das kann jetzt wieder ein längeres Gespräch werden. „Hast du mal eine Minute für mich?“ Und daraus werden gefühlte Stunden. Natürlich will man den Kollegen auch nicht abwimmeln und nimmt sich meistens die Zeit für die vermeintlich kurze Frage. Doch jede kleine Störung raubt dir Zeit und du brauchst länger, dich wieder in dein Projekt einzufinden.

Was du tun kannst: Klar, kurze Gespräche mit Kollegen und kleine Pausen sind wichtig, aber schwierig, wenn du gerade volle Konzentration brauchst. Hab keine Angst vor dem NEIN-Sagen, auch wenn du dich mit dem Kollegen gut verstehst. Sag ihm, dass du zu einem späteren Zeitpunkt für ihn Zeit hast oder frage ihn, ob er jemand anderes um Hilfe bitten kann. Am Ende wird es sich für dich auszahlen, du sparst dir Zeit und Stress.

Sexuelle Belästigung

Es gibt viele Arten von sexueller Belästigung: Witze mit sexuellem Inhalt, Kommentare über das Aussehen, Berührungen, Erpressungen und Vieles mehr. Sobald es dir unangenehm ist, kann man von sexueller Belästigung sprechen. Ob ein Kommentar bereits zu weit geht, hängt davon ab, wie der Angesprochene diesen empfindet. Oft werden vermeintlich harmlose Sprüche mit Worten, wie: „Ach komm, ist doch nur Spaß.“ abgetan. Betroffene haben Angst, fühlen sich alleine und sie können auf längere Sicht sogar psychische Probleme entwickeln. Sich auf seine Arbeit zu konzentrieren wird bei langanhaltender Belästigung immer schwieriger.

Was du tun kannst: Du solltest auf keinen Fall Kommentare oder Verhaltensweisen, durch die du dich angegriffen fühlst, dulden. Auch wenn du denkst, dass du keine Handlungsmöglichkeiten hast, versuche Herr der Situation zu werden. Sätze, wie: „Hör auf, ständig mein Aussehen zu kommentieren.“ oder „Ich will, dass du mich jetzt in Ruhe lässt.“ können dir schon helfen. Versuche auch Kollegen zu finden, die dir in solchen Situationen helfen und als Zeuge agieren können. Wenn diese Versuche keine Wirkung zeigen, sprich mit deinem Arbeitgeber über die Situation. Nimmt dieser dein Anliegen nicht ernst, kannst du in Deutschland bei der Antidiskriminierungsstelle eine Beschwerde einreichen.

Schlechte Bezahlung

Deine Arbeit macht dir Spaß, doch die Bezahlung lässt zu wünschen übrig? Die ständige Sorge, ob die eigenen Kosten alle abgedeckt werden können, führen Studien sogar zu Schlafstörungen. Oft überwiegt einfach die Angst, zu viel Geld für die eigenen Tätigkeiten zu verlangen oder die Zweifel, dass ein anderer Bewerber deinen Job übernehmen könnte. Nicht immer lässt sich an deiner Bezahlung etwas ändern, doch es gibt Dinge, die du versuchen kannst, um ein höheres Gehalt zu bekommen.

Was du tun kannst: Bei Berufen mit Tarifvertrag ist der Termin für eine Gehaltserhöhung festgeschrieben. Rechtzeitig vor Ablauf dieser Frist beraten Angestellte und Arbeitgeber über neue Löhne. Bei Angestellten ist eine Gehaltserhöhung oft Sache eigener Initiative – ungewöhnlicher Arbeit und guter Argumente. Du kannst einen besser bezahlten Kollegen als Vorbild heranziehen und deinem Chef sagen: „Ich würde auch gerne dahin kommen, könnten Sie mir erklären, wie ich das schaffe?“, wenn es keine objektiven Gründe dafür gibt. Vielleicht ergibt sich aus dem Gespräch auch eine Möglichkeit durch eine Weiterbildung oder Sonderaufgaben das Gehalt etwas aufzustocken. Natürlich kannst du dich auch nach einem neuen Job umsehen und etwas Neues ausprobieren. Trotzdem solltest du den Job wählen, der dir Freude bereitet und nicht der, bei dem du am meisten verdienst.

Fazit

Generell gilt: Wenn du merkst, dass du unzufrieden bei deinem aktuellen Arbeitgeber bist und du dich nur noch zur Arbeit quälst, halte Ausschau nach neuen Jobs, die für dich interessant sein könnten. Es bringt nichts, sich durch den Arbeitsalltag zu quälen, dich nur noch zu ärgern und auf Dauer kaputt zu machen.